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Ergotherapie bei Kindern & Jugendlichen

Die Kinder entwickeln sich kontinuierlich weiter, ohne dass bestimmte Entwicklungsstufen explizit trainiert werden müssen. Da dies aber hoch komplexe Vorgänge sind, kann es durch verschiedene Einflüsse zu Problemen bei einzelnen Teilschritten kommen, die die nachfolgenden Entwicklungsstufen beeinflussen.
Dies hat zur Folge, dass Kinder z.B. nicht „Fahrrad fahren“ lernen möchten oder das Krabbeln auslassen oder mit dem Stuhl immer extrem nah an den Tisch rutschen, damit sie die Sicherheit haben, nicht herunterzufallen. Andere fallen durch ihr etwas rüdes Verhalten im Kindergarten auf, d.h. andere Kinder werden angerempelt oder etwas massiver weggestoßen.
Dies sollten nur einige Beispiele sein, welche veränderten Verhaltensweisen den Eltern am häufigsten auffallen und die sie dann mit dem entsprechenden Kinderarzt besprechen.

Oft fallen in nachfolgenden Bereichen die Schwierigkeiten auf:

Körper- und Raumwahrnehmung
Gleichgewichtsreaktionen
Tiefensensible Reizgebung
Auditiv Wahrnehmung
Visuell Wahrnehmung

Feinmotorik und Graphomotorik
Konzentration, Ausdauer und Aufmerksamkeit
Dominanz der Händigkeit

 

Die Förderung sollte zeitnah stattfinden, da sie dann gezielter durchgeführt werden kann.

In den ersten Therapiestunden schauen wir uns den Entwicklungsstand des Kindes genau an, denn dies ist für uns ein wichtiger Hinweis, wann und in welchem Bereich die Probleme begonnen haben können. Hierbei zeigen sich oft schnell die zuvor beschriebenen Schwierigkeiten. In einem durchgeführten Elterngespräch werden diese Probleme nochmals (ohne Anwesenheit des Kindes) besprochen und die weiteren therapeutischen Schritte aufgezeigt.
Aus der Erfahrung zeigt sich, dass die Gründe oft sehr vielschichtig sind und andere Ursachen haben können, als die Eltern dies manchmal erwarten.

Aufgrund von computerunterstützenden Verfahren ist nun eine schnellere und genauere Diagnostik der graphomotorischen Leistungen nachvollziehbar, vergleichbar und anschaulich dargestellt.

 

 

KÖRPER- UND RAUMWAHRNEHMUNG

Das Körpergefühl ist nach der Geburt nicht ausgebildet, d.h. es ist diffus und undifferenziert. Da sich das Kind kontinuierlich entwickelt und die unterschiedlichsten Bewegungen koordiniert, wird das Körperbild immer besser gefördert. Dadurch macht das Kind die ersten Erfahrungen bezüglich seiner Ausmaße, Lage und Bewegungsmöglichkeiten.

Bei Störungen in diesen Bereichen fallen die Kinder unter anderem dadurch auf,

  • dass sie sich teilweise sehr ungeschickt bewegen,
  • dass sie das Hüpfen, Fangen, Werfen und Zielen vermeiden,
  • dass sie wenig Interesse am Malen und Schreiben haben und z.B. geometrische Figuren nicht zeichnen können,
  • dass das Schreiben der Buchstaben und Zahlen sehr schwer ist,
  • dass sie Rechenoperationen nur schwer erlernt werden können.

 

 

GLEICHGEWICHT – VESTIBULÄRE REIZGEBUNGEN

Das Gleichgewicht ist wichtig, damit sich der Körper auf die unterschiedlichsten Gegebenheiten, wie z.B. verschiedene Bewegungen, die Beschleunigung und die Verlangsamung der Bewegungen, einstellen kann. Die Kinder bewegen sich im Alltag in dem Maße, dass die Informationsfülle ausreicht, um die entsprechenden Entwicklungsschritte zu vollziehen. Treten aber Schwierigkeiten auf, reichen oft die Informationen aus dem Alltag nicht aus, um die notwendigen Stimulationen durchzuführen. Dann ist es notwendig, das Kind individuell zu fördern und an die Reizgebungen heranzuführen. Reagieren die Kinder auf die unterschiedlichsten Reize empfindlich, muss sehr sorgfältig die Förderung abgestimmt werden, um nicht eine Überreaktion bei ihnen zu verursachen.

Liegt eine Überempfindlichkeit auf Gleichgewichtsreize vor, dann

  • reagieren die Kinder sehr empfindlich auf verschiedene Untergründe und vermeiden diese schnell,
  • vermeiden sie oft das Fahrrad fahren oder differenzierte Bewegungen, wie z.B. das Gehen auf dem Zehenballen oder das Hüpfen auf einem Bein,
  • vermeiden sie das Benutzen von Turngeräten und die Kinder reagieren schnell weinerlich, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen funktioniert.

Es ist aber auch möglich, dass die Kinder unterempfindlich bei Gleichgewichtsreaktionen sind,

dann zeigt sich nachfolgendes Bild,

  • die Kinder versuchen ständig, die Reize zu verstärken, sie sind immer in Bewegung und können schlecht abwarten,
  • sie bekommen alles mit, obwohl sie den Eindruck vermitteln, dass sie sehr unaufmerksam sind,
  • sie stoßen sich ständig an, können schlecht still sitzen und sind oft stürmisch,
  • die Kraftdosierung beim Schreiben ist oft zu stark oder zu leicht und die Bewegungen werden schwungvoll aus dem Arm geführt.

 

 

TIEFENSENSIBLE REIZGEBUNG – KINÄSTETHISCHE WAHRNEHMUNG

Das Gehirn muss die Informationen bezüglich der Spannung der Muskulatur oder der Stellung der Gelenke bei allen Bewegungen abspeichern, um ein Körpergefühl den Situationen entsprechend zu entwickeln. Während der Therapiestunden kann häufig festgestellt werden, dass Teile des Körpers im Körperschema fehlen und auch die Umsetzung von differenzierten Bewegungsabläufen dadurch häufig eingeschränkt ist. Da die Kinder dann bei komplizierteren Tätigkeiten oft mehr Energie für deren Umsetzung benötigen, ist nicht selten auch die Aufmerksamkeitsspanne herabgesetzt und eine schnellere Ermüdung zu erkennen.

 

Durch die Beeinträchtigung der Eigenwahrnehmung fällt es den Kindern oft schwer, die Informationen vom eigenen Körpergefühl auf andere Gegenstände zu übertragen und sie dadurch ganzheitlich zu erfassen. Durch diese Schwierigkeiten zeigen die Kinder oft nachfolgende Probleme:

 

  • sie finden in unbekannten Umgebungen den Weg nicht,
  • aufgrund der eingeschränkten Körperwahrnehmung kommen sie schnell in Rangeleien oder schubsen andere Kinder unbeabsichtigt etwas stärker, da sie ihre Kraft nicht entsprechend steuern können ,
  • sie haben Probleme, die Buchstaben auf die Linien und die Zahlen in die Kästchen zu schreiben und das Erlernen des Schreibens fällt ihnen schwer,
  • das Einsortieren von Formboxen wird nach dem Versuch-Irrtum-Verfahren

umgesetzt, da das Erkennen der Unterschiede nicht sicher gelingt.

 

 

AUDITIVE WAHRNEHMUNG

Das Gehör wird sehr schnell im Mutterleib ausgebildet. Nach der Geburt ist es nicht sofort in der Lage, durch überschüssige Flüssigkeit, gezielt zu hören. Diese Flüssigkeit baut sich aber kontinuierlich ab und danach kann das Hören sich entwickeln.

 

Treten in der auditiven Wahrnehmung Probleme auf, sind nachfolgende Symptome oft zu erkennen:

 

  • die Kinder sind schnell ablenkbar und die Aufmerksamkeitsspanne ist herabgesetzt,
  • sie haben Probleme die Wörter oder Anweisungen richtig zu verstehen,
  • die Kinder zeigen einen nicht so umfangreichen Wortschatz und sie sprechen mit wenig Melodie,
  • sie zeigen wenig Interesse am Lesen, sie verstehen die Inhalte der Texte oft nicht und das Buchstabieren lehnen sie nicht selten ab.

 

 

VISUELLE WAHRNEHMUNG

Auch die Augen müssen in den einzelnen Entwicklungsstufen erst lernen, sich aufeinander einzustellen und gemeinsam einen Punkt zu fixieren. Dies ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung, um das Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen. Man muss hierbei aber das Entfernungssehen und die Sehverarbeitung unterscheiden. Beim Entfernungssehen wird die Fern- und die Nahsicht untersucht.

Bei Schwierigkeiten bei der Sehverarbeitung kommt es zu einer unzureichenden Informationsverarbeitung bei der Bild- oder z.B. Buchstabenerkennung. Außerdem muss das Kind die Fähigkeit entwickelt haben, einen Gegenstand auf einem komplexer werdenden Hintergrund zu unterscheiden oder einen Gegenstand unabhängig von der Größe, Lage oder Farbe wiederzuerkennen.

 

Kommt es in diesem Bereich zu Schwierigkeiten, können sich nachfolgende Symptome zeigen:

  • es wird sehr langsam gelesen, teilweise werden die Wörter falsch zusammengezogen oder die Kinder verrutschen beim Lesen in den Zeilen,
  • das Lesen ist für die Kinder so anstrengend, dass sie sehr schnell ermüden und es ihnen schwer fällt, sich länger zu konzentrieren,
  • die Handschrift ist oft krakelig, die Buchstaben neigen sich in die verschiedenen Richtungen und die Abstände zwischen den Wörtern stimmen nicht.

 

 

FEINMOTORIK UND GRAPHOMOTORIK

In den Grundwahrnehmungsbereichen wurden Schwierigkeiten aufgezeigt, die oft Einfluss auf das Schreiben der Buchstaben und Zahlen haben.

 

  • Vor allem durch eine noch nicht ausreichende Eigenwahrnehmung ist das Dosieren der Handkraft beeinflusst und dadurch drücken die Kinder sehr stark.
  • Da Kinder mit einem noch nicht ausgeprägten Körpergefühl sich nicht am ganzen Körper gleich spüren, lassen sie z. B. beim Männchen malen oft Körperteile weg. Nicht selten sind dies die Arme und Hände, was sich auch bei der Umsetzung verschiedener feinmotorischer Aufgaben zeigt.
  • Durch das noch nicht ausreichende Erfassen verschiedener Gegenstände gelingt es den Kindern oft nicht, die Buchstaben und Zahlen nach den Vorgaben abzuschreiben.
  • Das Festhalten und Lenken der Stifte in die verschiedenen Richtungen fällt schwer.
  • Das Malen wurde schnell verweigert und die entsprechenden Erfahrungen konnten im Vorfeld der Schule nicht gemacht werden.

 

 

KONZENTRATION,AUFMERKSAMKEIT UND AUSDAUER

Besteht bei Kindern die Problematik der fehlenden Aufmerksamkeit und Konzentration hat dies sehr schnell Auswirkungen auf die schulischen Leistungen. Sie schaffen es dann oft nicht, bei einer Aufgabe zu bleiben, sich nicht ablenken zu lassen, sie können oft nicht unwichtige von wichtigen Informationen unterscheiden, oder das Arbeitstempo kann nicht den notwendigen Anforderungen angepasst werden.

Eine bewerte Methode, die Konzentrationsfähigkeit der Kinder in der Schule zu verbessern, ist das Marburger-Konzentrationstraining (MKT). Es wurde von Herrn Dr. Krowatschek aus Marburg entwickelt.

 

Das Training hat neben der Verbesserung der Konzentration auch das Ziel, die Selbststeuerung und die Selbständigkeit zu trainieren sowie zum lauten Denken bzw. „inneren Sprechen“ bei der Bewältigung schulischer Aufgaben anzuleiten.

 

Nachfolgende Prinzipien werden während des Trainings angewendet:

  • es werden klare Handlungsstrukturen vorgegeben,
  • es wird zum Sprechen angeregt,
  • es wird die Selbständig gefördert und
  • es werden Erfolgserlebnisse vermittelt.

Wird im häuslichen Bereich dann danach weiter gearbeitet, haben die Kinder eine realistische Chance die Vorgehensweise zu verinnerlichen und ohne weitere Hilfestellungen anzuwenden.

Ergotherapie bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen wird die Ergotherapie aufgrund von Erkrankungen oder durch Probleme nach Unfällen verordnet.

 

Aufgrund von Erkrankungen bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern kann es oft zu nachfolgend aufgeführten Beeinträchtigungen kommen:

 

  • aktive und passive Bewegungsstörungen,
  • Störungen der Fein- und Grobmotorik,
  • Sensibilitätsstörungen,
  • Störungen von koordinierten Bewegungen,
  • Störung der Kraftdosierung,
  • Störung der kognitiven Leistungsfähigkeit,
  • Störung der Schreibmotorik.

 

Oft muss die Beweglichkeit wieder angebahnt werden, wenn z.B. Lähmungen oder Bewegungsstörungen vorliegen. Dies wird durch passive, aber auch durch assistiv geführte Bewegungsübungen umgesetzt, um die aktive Beweglichkeit wieder zu erreichen.

Wenn aktive Bewegungen nicht mehr nach dem normalen Muster durchgeführt werden können, kommt es oft zu pathologischen Bewegungsmustern die gehemmt werden müssen, damit die normalen Bewegungen wieder neu gebahnt und koordiniert werden können.

Außerdem muss die Feinmotorik gefördert werden, damit Gegenstände wieder ergriffen und festgehalten werden können. Dies ist wichtig, um die Tätigkeiten des täglichen Lebens eigenständig zu bewältigen oder den Beruf weiter ausüben zu können.

Des öfteren kommt es aufgrund der Erkrankungen zu Sensibilitätsstörungen, die Missempfindungen, Probleme bei der Wärmeregulierung oder Einschränkungen der Greiffunktionen nach sich ziehen können. Hier kommt es vor allem auf die Desensibilisierung der betroffenen Partien an.

 

Bei Traumata kommt es oft zusätzlich zu Narbenbildungen, die eine Einschränkung der Beweglichkeit zur Folge haben können. Hier ist es notwendig, das Narbengewebe zu desensibilisieren, zu lockern, Kontrakturen zu verhindern und Schmerzen zu lindern.

 

Außerdem kommt es durch Erkrankungen oder Unfälle oft zu Beeinträchtigungen der Ausdauer und der Belastbarkeit sowie der Handlungs- und Alltagskompetenzen. In der Therapie werden verlorengegangene Fähigkeiten auch unter zur Hilfenahme von Hilfsmitteln wieder angebahnt und trainiert. Zusätzlich wird die Ausdauer und Belastungsfähigkeit systematisch gesteigert, oft durch Förderung verschiedener Handlungsabläufe.

 

Bei der neuropsychologisch-orientierten Behandlung liegen Störungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und Probleme bei der Aufmerksamkeit, Konzentration, Ausdauer, Merkfähigkeit und der Reaktion vor. Oftmals ist auch die Handlungsplanung und die Grundarbeitsfähigkeit betroffen.

In der Therapie wird durch Anwendung unterschiedlichster Übungen und Computerprogramme die Merkspanne, das Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis sowie das Reaktionstempo und die Geschwindigkeit trainiert. Zusätzlich werden Lernstrategien vermittelt und angewendet.

 

Bei psychischen Beeinträchtigungen ist oft der Antrieb und die Motivation betroffen und dadurch kommt es zu Problemen, sich auf neue Aufgaben einzulassen. Außerdem ist unter anderem die Kontaktaufnahme, die Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie die Selbsteinschätzung beeinträchtigt.

In der Ergotherapie soll durch Vermittlung von Erfolgserlebnissen das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, das situationsbedingte Verhalten, der Antrieb und die Motivation gestärkt werden. Zusätzlich kommt es aufgrund der Beeinträchtigungen teilweise zum Verlust der Tagesstruktur und zu Rückzugstendenzen. Hier soll die Eigenverantwortung gestärkt und die Grundarbeitsfähigkeit wieder hergestellt werden.

 

Die Spiegeltherapie kann bei Patienten mit

  • Schlaganfall, Hirnblutung und Hirninfarkt,
  • Amputationen und Phantomschmerz,
  • Schmerzsyndrom (CRPS) – auch sympatische Reflexdystrophie oder Sudeck Dytrophie,
  • Problemen nach chirurgischen Eingriffen. z.B. Sehnentransplantationen, Medianus-Nerv Operation,
  • Problemen mit der Handkoordination.

durchgeführt werden.

Nach Operationen treten oft Bewegungs- und Gefühlseinschränkungen und Überempfindlichkeiten auf. Bei der Spiegeltherapie wird der Spiegel senkrecht auf dem Tisch platziert, so dass der betroffene Arm vollständig verdeckt und für den Patienten nicht mehr sichtbar ist. Der Patient führt die Bewegungen mit der nichtbetroffenen Hand durch und dadurch erhält er die Illusion, diese Bewegung mit dem betroffenen Arm zu führen.

Durch diese visuelle Illusion werden wohl Hirnareale aktiviert und dadurch können Verbesserungen des Muskeltonus und der Beweglichkeit erreicht werden. Danach werden die weiteren Fördermöglichkeiten besprochen. Allerdings muss vor Beginn der Therapie geprüft werden, ob diese Therapieform für den Patienten geeignet ist und entsprechend eingesetzt werden kann.

Auch bei Schmerzpatienten mit Überempfindlichkeiten kann dies eine adäquate Therapiemöglichkeit sein.

Demenz

Bei der Demenz handelt es sich um eine Erkrankung des

Gedächtnisses. Dies zeigt auch die Bedeutung des Wortes “DEMENZ” –

“vom Gehirn bzw. vom Gedächtnis entfernt zu sein”.

 

Hierbei kann es zu Einschränkungen der Merkfähigkeit, zu Problemen, neue Inhalte zu erlernen und früher bekannte Inhalte zu reproduzieren, kommen.

Außerdem können Schwierigkeiten auftreten:

  • beim abstrakten Denken,
  • im Urteilsvermögen,
  • bei der Konzentrationsfähigkeit,
  • bei der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen,
  • im Kurz- und Langzeitgedächtnis,
  • im Sozialverhalten,
  • beim Zeitgefühl,
  • im Bereich der Orientierung,
  • durch motorische Unruhe.

 

Die Erkrankung ist nicht heilbar. In der Therapie ist es wichtig, einen  Ansatz zu finden, welche Möglichkeiten ein Mensch im jeweiligen Krankheitsstadium noch hat und über welchen Weg ein Zugang zur Interaktion möglich ist, z.B. durch

,

  • Automatismen und Abfolgen,
  • Rhythmus und Musik,
  • Berühren und Führen,
  • Tätigkeiten des täglichen Lebens,
  • Erinnerungen im Langzeitgedächtnis,
  • Biographiearbeit,
  • Stimulation gespeicherter Bewegungsmuster.

Ein vorrangiges Ziel ist es, dem erkrankten Menschen durch Zuwendung zu helfen, sein Leben mit der Krankheit zu bewältigen, so lange wie möglich in Bewegung zu bleiben und durch Beratung der Angehörigen den Umgang zu erleichtern, aufgrund eines besseren Verständnisses.

Es ist angedacht, Gruppenangebote anzubieten, wenn die Betroffenen ähnliche Schwierigkeiten aufweisen. Eine Gruppe hat den Vorteil, noch mehr Bewegungsübungen anbieten zu können. Dadurch entsteht mehr Dynamik und Anreiz mitzumachen. Aufgrund der Gruppendynamik erreicht man vielleicht Ergebnisse, die ohne die Gruppe nicht möglich wären. Dies muss aber auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sein, die Gruppenmitglieder müssen sich untereinander verstehen und die Probleme des anderen Mitglieds akzeptieren.

Hirnleistungstraining

Aufgrund von Erkrankungen oder Unfällen kann es bei den unterschiedlichen kognitiven Leistungen zu Schwierigkeiten kommen. Beim Training wird mit verschiedenen Therapiematerialien und Computerprogrammen versucht, z.B. die Konzentrations- und Merkfähigkeit aufzubauen. Hierfür werden auch Lernstrategien vermitteln, deren Anwendung erprobt und später selbständig durchgeführt werden können. Oft ist auch die Ausdauer und der Antrieb betroffen, dies soll ebenfalls durch individuell abgestimmte Maßnahmen systematisch gefördert werden.

Linkshändigkeit

LINKSHÄNDIGKEIT

(Quelle: Dr. Johanna Barbara Sattler, erste deutsche Beratungsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder, München)

 

DOMINANZ DER HÄNDIGKEIT BEI KINDERN

 

Oft zeigt sich bei den Kindern vor der Schule ein wechselnder Handgebrauch. Hierbei genügt es nicht, nur die Graphomotorik der Kinder zu trainieren. Es sollte sehr sorgfältig die Händigkeit geprüft werden, denn eine zu schnelle Festlegung auf eine eventuelle Rechts- oder Linkshändigkeit kann für die Betroffenen sehr schwerwiegende Folgen haben. Die Händigkeit bestimmt sich durch die Lage des motorischen Zentrums im Gehirn. Wenn die Kinder mit der nicht dominanten Hand das Schreiben erlernen, kann es zu nachfolgenden Primärfolgen kommen:

 

  • Gedächtnisstörungen (besonders beim Abrufen der Lerninhalte)
  • Konzentrationsschwierigkeiten (schnelle Ermüdbarkeit)
  • Lese-Rechtschreib-Störungen
  • Raum-Lage-Labilität (Links-Rechts-Unsicherheit)
  • feinmotorische Störungen (z.B. im Schriftbild)
  • Sprachauffälligkeiten (Stammeln bis zum Stottern).

 

Aufmerksam sollte man werden, sobald die Kinder sich in der Schule beim Schreiben verweigern oder mit Wutausbrüchen reagieren, wenn sie die Buchstaben nicht nach ihren Vorstellungen auf die Linien schreiben können. Außerdem muss man reagieren, wenn eine bestimmte Schreibrichtung nicht eingehalten wird oder die Buchstaben und Zahlen längere Zeit gespiegelt werden.

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum sich bei den Kindern die Händigkeit nicht ausprägen kann. Aufgrund einer ausführlichen Händigkeitstestung und einem Anamnesegespräch ist oftmals eine genauere Einschätzung möglich oder es können weitere Fördermaßnahmen besprochen werden.

 

HÄNDIGKEITSUNSICHERHEITEN BEI ERWACHSENEN

 

Bei den Erwachsenen zeigt sich ein etwas komplexeres Bild, da neben den Primärfolgen auch zusätzliche Sekundärfolgen auftreten können, die die Umsetzung der täglich anfallenden Tätigkeiten deutlich erschweren können. Dies kann so weitreichende Folgen haben, dass z.B. Probleme bei der Ausübung des erlernten Berufs auftreten können.
Zu den Sekundärfolgen zählen:

  • Minderwertigkeitskomplexe
  • Unsicherheit
  • Zurückgezogenheit
  • Überkompensation durch erhöhten Leistungsdruck
  • Verhaltensprobleme
  • Trotzhaltung
  • emotionale Probleme mit neurotischen und/oder psychosomatischen Symptomen
  • Störungen im Persönlichkeitsbild.

(Quelle: Dr. Johanna Barbara Sattler, Erste deutsche Beratungsstelle für Linkshänder
und umgeschulte Linkshänder, München)

 

Aus den Erfahrungen zeigt sich, dass viele Betroffene den Eindruck haben, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein und ständig gegen einen inneren Widerstand arbeiten zu müssen. Vor allem, wenn sehr exakt und schnell gearbeitet werden muss, bedeutet dies oft eine Überforderung, wenn die nicht dominante Hand die feinen, zu koordinierenden und genauen Tätigkeiten mit einem hohen Tempo umsetzen muss.

 

Es treten aber auch Probleme auf, wenn später sehr viel handschriftlich (z.B. im Studium) dokumentiert werden muss oder Klausuren über mehrere Stunden stattfinden. Dann ist es für die Betroffenen schwer, über diese gesamte Zeit die notwendige Konzentration aufzubringen und die möglichen Leistungen entsprechend abzurufen. Dies endet nicht selten in Frustration und Unsicherheit, da man eigentlich in der Lage ist, bessere Ergebnisse zu erzielen.

 

Auch bei den Erwachsenen wird eine Händigkeitstestung durchgeführt. Die Anamnese ist aber länger, da zusätzlich der berufliche Werdegang von Bedeutung ist. Danach werden unter Berücksichtigung der Wünsche des Betroffenen die weiteren Fördermöglichkeiten aufgezeigt.

 

Ausbildung zur zertifizierten Linkshänderberaterin nach der Methode von

Dr. Johanna Barbara Sattler, Erste deutsche Beratungsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder, München.

Gruppenangebote:

Gut vorbereitet für den Schulanfang

  • Malt ihr Kind nicht gerne ?
  • Hat ihr Kind auch Probleme, den Stift richtig festzuhalten ?
  • Sehen die Bewegungen steif und ungelenkig aus ?
  • Ist ihr Kind oft unruhig und kann nur schwer bei einer Aufgabe bleiben ?

 

 

dann können die nachfolgende Angebote für Sie interessant sein:

 

Die Kinder entwickeln sich kontinuierlich, ohne dass bestimmte Entwicklungsstufen explizit trainiert werden müssen. Da dies aber hoch komplexe Vorgänge sind, kann es durch verschiedene Einflüsse zu Problemen bei einzelnen Teilschritten kommen, die die nachfolgenden Entwicklungsstufen beeinflussen.

Vor der Schule müssen Sie lernen, einen Stift optimal anzufassen und in die verschiedenen Richtungen zu führen und das Ganze, wenn möglich, auch noch sehr locker. Bei Kindern, die nicht gerne malen und sich diesen Übungen entziehen, können, im Vorfeld diese Entwicklungsschritte nicht richtig angebahnt werden. Dadurch wird das Schreiben später erschwert. Dazu kommt, dass die Kinder schnell lernen, dass der Umgang mit einem Stift sehr anstrengend ist und ihre Leistungen dem Vergleich mit anderen Kindern nicht standhalten können. Sie geben aus diesen Gründen viel zu schnell auf.

Es gibt Möglichkeiten, den Kindern sinnvoll aus diesem Dilemma zu helfen. Aus diesem Grund bieten wir nachfolgende Gruppenangebote in unterschiedlichen Zeitabständen an.

GRAPHOMOTORIKGRUPPE   “STIFTI GEHT AUF REISEN”

Auf spielerische Weise sollen die Kinder Spaß am Umgang mit dem Stift finden. Es wird die optimale Stifthaltung gezeigt oder Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, mit denen die Kinder leichter die Kontrolle über den Stift behalten können. Außerdem werden Fingerübungen gezeigt, mit denen die Kinder spielerisch ihre Fingerbeweglichkeit trainieren und Spaß und Erfolgserlebnisse beim Malen erleben können.

LINKSHÄNDER – GRAPHOMOTORIKGRUPPE      “LEFTIES BUNTE REISE”

Da die linkshändigen Kinder den Stift mit der linken Hand schieben müssen (Rechtshänder ziehen den Stift), ist die Problematik des Verwischens sehr hoch. Um dies von Beginn an zu vermeiden, neigen die linkshändigen Kinder dazu, von oben zu schreiben, wenn sie im Vorfeld nicht die richtige Blattlage erlernt haben. Das Schreiben von oben belastet aber langfristig die Schulter- und Nackenmuskulatur, was z.B. Kopfschmerzen und Muskelverhärtungen nach sich ziehen kann. Es werden auch die linkshänderspezifischen Gegenstände gezeigt ud ausprobiert, die ihnen die schulischen Anforderungen deutlich erleichtern können.

MARBURGER-KONZENTRATIONSTRAING FÜR VORSCHULKINDER “KONZIE GEHT ZUR SCHULE”

Hierbei wird den Kindern die Vorgehensweise gezeigt und trainiert, mit der sie sich in der Schule in schwierigen Situationen besser konzentrieren können. Oftmals wird den Kindern der Hinweis gegeben, sich besser zu konzentrieren, doch wissen sie gar nicht, wie sie dies umsetzen können. Es gibt aber Verfahren und Möglichkeiten, um ihnen dies plausibel zu machen. Wenn es vor der Schule durchgeführt wird, können sie diesen Vorgang schon von Beginn an trainieren, sich einprägen und später sicher anwenden.

Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.